Tevex ist „ePTO“ ready!

Emissionsfreier Betrieb dank ePTO-Schnittstelle
„Alternative Antriebe sind bei uns nicht mehr nur die Zukunft, sondern schon die Gegenwart. Wir sind stolz, bei dieser spannenden und zukunftsträchtigen Entwicklung mittendrin zu sein“, sagt Dirk Mutlak, Geschäftsführer der Tevex Logistics GmbH, mit Blick auf die Elektrifizierung der eigenen Flotte. Tevex Logistics, ein rund 600 Mitarbeiter starkes Unternehmen der Premium Food Group mit Hauptsitz im westfälischen Rheda-Wiedenbrück, agiert als internationaler Logistikdienstleister mit beeindruckenden Fuhrparkdaten: Zu zirka 300 ziehenden Einheiten, darunter mehrere batterieelektrische Zugmaschinen verschiedener Marken, addieren sich rund 1.250 Kühlauflieger, 60 Kühlanhänger und 75 Containerchassis.
„Fast alle unserer Kühler stammen von Schmitz Cargobull“, erzählt Mutlak. „Uns verbindet eine jahrzehntelange Partnerschaft und wir haben das gute Gefühl, dass der Hersteller unser Geschäft genau versteht. Man kennt sich, da gilt noch der Handschlag und die Mentalität passt ganz einfach.“ Klarer Fall, dass Schmitz Cargobull bei der zunehmenden Elektrifizierung ebenfalls mit an Bord ist: Zum Beispiel mit dem vollelektrischen Sattelkoffer S.KOe COOL (mit Generatorachse, Hochvoltbatterie und elektrischer Kältemaschine S.CUe) und dem S.KO COOL mit neuem Kühlaggregat S.CU d80 ePTOready – beide jüngst in Dienst gestellt Ende April 2025.
Der Clou beim S.CU d80 ePTOready: Über eine Schnittstelle zum elektrischen Nebenabtrieb einer Elektro-Zugmaschine kann die Kältemaschine emissionsfrei und zudem sehr leise laufen. Das Aggregat verfügt aber weiterhin über einen Diesel-Generator-Satz, der automatisch die Kühlung übernimmt, falls die elektrische Energiezufuhr ausbleibt. In der Praxis bedeutet das, maximale Flexibilität, sei es bei erschöpften Batterien, in Pausen oder auch beim herkömmlichen Einsatz mit einer Diesel-Zugmaschine.
„Wir werden die beiden Konzepte, also den vollelektrischen Kühlzug und die Nebenabtriebs-Variante, über alle Jahreszeiten hinweg testen“, erklärt Mutlak. „In den ersten Wochen, bei durchweg angenehmem Frühlingswetter, haben wir mit dem ePTOready in Kombination mit verschiedenen Elektro-Zugmaschinen keine signifikante Reichweitenreduzierung festgestellt. Wenn das so bleibt, würde das perspektivisch bei über 1.200 Kühlern natürlich einen Riesenunterschied machen, ob die Aggregate mit Diesel laufen, oder man einfach an der Elektro-Zugmaschine ohne nennenswerte Reichweitenverluste ein Kabel einsteckt.“
Schlussendlich hat Mutlak immer die Gesamtbetriebskosten im Blick, und nach einem kompletten Einsatzjahr dürfte sich das Bild verdichten. „Beide Kühler laufen zuverlässig und ohne Frage ist das mit der 'Dynamo-Achse' und den Akkus eine tolle Technik, gerade auch auf bergigen Strecken. Möglicherweise erweist sich die hybride Lösung mit dem ePTOready-Aggregat aber als deutlich sinnvoller, zumal man geringere Investitionskosten und praktisch keine Abstriche bei der Nutzlast hat. Wir werden das genau auswerten, auch mit Hilfe der Telematik von Schmitz Cargobull.“ Die ersten Rückmeldungen aus Fahrerkreisen sind allemal positiv: „Wir achten generell auf attraktive Fahrerarbeitsplätze, und unsere Kraftfahrer sind begeistert – Stromkabel einstecken und fertig, das ist wirklich selbsterklärend.“
Erfahrung als Elektro-Pionier und -Tester hat Tevex Logistics ohnehin: Das Unternehmen war schon im Vorfeld des 2021 eingeführten eActros 300 als Projektpartner von Daimler Truck dabei – mit dem einzigen vollelektrischen Kühlzug in der damaligen Erprobung. Auch bei der Kühltechnik ist jede Menge Expertise vorhanden. „Wir haben von Schmitz Cargobull Kältemaschinen aller Generationen im Einsatz. Isolierung, Laufruhe und Verbrauch konnten immer schon überzeugen.“
Zu den Elektro-Kühlzügen hat Tevex Logistics eine eigene Infrastruktur aufgebaut, teils mit bis zu zehn 400-kW-Schnellladepunkten in den größeren Werken der Firmengruppe. Auch an kleineren Standorten sind zwei Ladestationen geboten, und unabhängig davon immer ausreichend Stellplätze mit Drehstromanschlüssen für die Kühlaggregate. „Wo immer möglich, kaufen wir grünen Strom ein. Beispielsweise haben wir uns vergangenes Jahr 50 Millionen kWh aus einem Wasserkraftwerk in Bayern gesichert.“
Das Problem, in Ruhezeiten öffentliche Ladesäulen suchen und ansteuern zu müssen, stellt sich in aller Regel nicht. Tevex Logistics setzt die Elektro-Kühlzüge entweder im Nahverkehr oder im Linienverkehr zwischen verschiedenen Werken ein, teilweise in mehreren Schichten: acht Stunden fahren, zwei Stunden laden, wieder acht Stunden mit dem nächsten Fahrer und so weiter. Auch so kommt es, dass Tevex Logistics mit den ersten Elektro-Zugmaschinen bereits auf eine Laufleistung im siebenstelligen Bereich kommt und sich eine hohe Kompetenz in der E-Logistik erarbeitet hat. „Beim Thema 'grüne Transporte' werden wir als kompetente Ansprechpartner geschätzt und haben mit den E-Kühlzügen auch neue Kunden gewinnen können. Nicht nur wir selbst legen großen Wert auf alternative Antriebe und reduzierte CO2-Emissionen, sondern auch unsere Kunden aus verschiedensten Branchen.“
Zum Tevex-Ansatz der Green Logistics gehört außerdem der Kombinierte Verkehr, d.h Straße/Binnenschiff und Straße/Schiene. „Leider hat man da, mit Elektro-Zugmaschinen keinen weiteren Gewichtsbonus“, bedauert Mutlak. „Auf der Straße werden ja 42 statt 40 Tonnen zugestanden, im Kombiverkehr bleibt es aber bei den üblichen 44 Tonnen.“ So oder so werden die Kühler bei Tevex Logistics sehr intensiv genutzt: Zwei- und Drei-Schicht-Betrieb mit mehreren Be- und Entladungen am Tag, in vielen Fällen Rohrbahnen für Produkthang, die robuste Aufbauten und zuverlässige Kältemaschine verlangen.
„Die Auflieger gehen bei uns durch viele Hände und müssen einiges aushalten“, fasst Mutlak zusammen. „Mit dem Mix aus Isolierung, Robustheit und nicht zuletzt Wiederverkaufswert, den uns die Kühler von Schmitz Cargobull bieten, haben wir diesbezüglich sehr gute Erfahrungen gemacht.“ Auch in dieser Gesamtbetrachtung müssen S.KOe COOL und der S.KO COOL mit der S.CU d80 ePTOready nun zeigen, was in ihnen steckt – die Probe auf´s Exempel eben.
BU.: v. l.: Alexander Thoma, Leiter Business Unit Kühlgeräte Schmitz Cargobull, Volker Flatau, Leiter Produktlinie Cool Freight Schmitz Cargobull, Frank Reppenhagen, Director Region West Europe Schmitz Cargobull, Dirk Mutlak, Geschäftsführer Tevex Logistics, Andreas Schmitz, Vorstandsvorsitzender Schmitz Cargobull, Rene Lemke, Gebietsverkaufsleiter Bielefeld Schmitz Cargobull, Sven Masuhr, Leiter Carrier Management Tevex Logistics, Jonathan Steckel, Leiter Produktmanagement Schmitz Cargobull